Das Respect-Projekt: Mittlerweile Tradition und ein Baustein in unserem Schulprogramm für ein gutes Miteinander

Von Ende Oktober bis Anfang Dezember fand am Gymga zum dritten Mal das respect!-Projekt der fünften und Klassen statt – dieses Mal wurden auch wieder Trainingseinheiten in den neunten Klassen durchgeführt. Im letzten Jahr setzten die Mittelstufenschülerinnen und –schüler mit dem Training ein Jahr aus, da es von der achten in die neunte Klasse verschoben wurde. In diesem Jahr erlernten unsere neuen fünften Klassen, wieder begleitet von einer erfahrenen Trainerin, die richtige Körpersprache und Reaktion bei Beleidigungen, sowie verbal Grenzen zu setzen. Aber auch kurze Befreiungsgriffe, die nur zur Verteidigung dienen, waren Bestandteil.

Besonders intensiv und nachhaltig, dieses gilt auch für die neunte Jahrgangsstufe, sind die Übungen zu Ausgrenzungen. Dort erfahren die Klassen in einem geschützten Raum, zum Beispiel wie schnell es zu ausgrenzenden Aktionen in Gruppen kommt und wie sich die Ausgegrenzten, aber auch die Ausgrenzenden dabei fühlen. Es reicht häufig nur, wenn die Trainerin zwei, drei Leuten zuflüstert: „Lass uns mal heute XY nicht grüßen, wenn gleich alle im Kreis umhergehen und sich grüßen sollen.“ Schnell verbreitet sich die Botschaft wie ein Lauffeuer und entwickelt eine Eigendynamik, die manchmal über den eigentlichen „Arbeitsauftrag“ hinausgeht. Die Freiwilligen, die sich vorher für das „Experiment“ bereit erklärt haben, werden dann zum Beispiel nicht nur nicht gegrüßt, sondern durch die ganze Körpersprache (aktives Wegdrehen) ausgegrenzt. Dieses bei den Übungen in allen Klassen und Schulformen auftretende Verhalten wird der Klasse dann in einem abschließenden und von der Trainerin geleiteten Reflexionsgespräch bewusst gemacht. An die Trainingseinheiten wird am Ende des Halbjahres wieder ein Peertraining anschließen. Die neunten Klassen werden in die fünften Klassen gehen und als eine Art Auffrischung verschiedene Übungen durchführen. Wir als Gymga erhoffen uns durch das Training, den fünften Klassen durch Anknüpfung an das Boxenstopp-Projekt, ebenfalls betreut durch gewaltfrei lernen e.V., den Übergang von der Grundschule ein bisschen zu erleichtern und die neunten Klassen auf die Oberstufe vorzubereiten – und allgemein immer weiter an der Verbesserung unseres sozialen Klimas zu arbeiten. Auch in diesem Jahr wurde das Projekt von der Elfriede-Kürble-Stiftung unterstützt.