Natürlich bin ich stark! – Ein theaterpädagogisches Projekt für die 7. Klassen

In den letzten Wochen fand für die 7. Klassen am Gymga das theaterpädagogische Projekt „Natürlich bin ich stark!“ statt. An drei Tagen kamen eine Schauspielerin und ein Schauspieler für jeweils eine Stunde in den Unterricht, der Ausnahmsweise in der Aula stattfand. Auf dem Lehrplan stand nicht Reli oder Mathe oder Chemie, sondern „Wie gehe ich mit Cybermobbing um?“, „Wie sage ich in Gruppendrucksituationen Nein?“ oder „Was machen eigentlich Beleidigungen mit einem?“ In kurzen Theaterstücken führte das Duo immer in bestimmte, am Alter der Schülerinnen und Schüler orientierte Situationen ein. Da verlangte der Freund von seiner Freundin, Wodka auf die Party mitzubringen. Diese blieb aber stark und überzeugte sogar ihren Freund. Oder ein bei einem Nachmittag, an dem neue Klamotten ausprobiert wurden, entstandenen „Oben-ohne-Bild“ gelangt aus Rache ins Internet. Die Folgen für das Opfer sind gravierend. Aber sie hat trotzdem einen Freund, der ihr zur Seite steht und ihr Beratungsstellen nennt.
Immer wieder unterbrechen die Schauspieler ihr Spiel und kommen mit der Klasse ins Gespräch. „Wo habt ihr so gefühlt?“, „Was für Erfahrungen hat das Mädchen gemacht?“, „Kennt ihr solche Beleidigungen?“, „Wie könnte man der Person helfen?“. Im Gespräch wurde auch das Beratungskonzept der Schule thematisiert. „Kennt ihr eure Beratungslehrerinnen und –lehrer?“ Die Aufmerksamkeit und Mitarbeit der Klassen war sehr gut. Sie konnten sich in die Situationen einfühlen und fieberten auch mit. Aber es blieb nicht nur bei dem Gespräch. Die Siebtklässler bekamen auch Hausaufgaben, z.B. „Suche dir bis nächste Woche einen weiblichen und einen männlichen Unterstützer.“
Das Ziel dieses interaktiven Projekts ist es, die Persönlichkeiten der Schülerinnen und Schüler zu stärken. So sollen sie für Mobbing, Cybermobbing und Gruppendruck sensibilisiert werden und in den Situationen „natürlich stark sein“. Durchgeführt wurde das Projekt von der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Finanziell wurde das Projekt unterstützt von dem Soroptimist Club Mönchengladbach, bei dem wir uns herzlich bedanken.
Dieses Jahr war das Pilotjahr für dieses Projekt. Nun wird eine Evaluation durchgeführt. Aber die ersten Rückmeldungen waren positiv, sodass wir vielleicht einen neuen Baustein am Gymga haben, um eine partnerschaftliche Schule zu erreichen.