Peer-Projekt zur Suchtprävention

An unserer Schule ist Suchtvorbeugung ein fester Bestandteil der Gesundheitsförderung und somit immer wieder auch Unterrichtsinhalt besonders im Fach Biologie. Neben der Vermittlung von Sachinformationen wollen wir auch Ursachen der Sucht bekämpfen und so ganzheitlich pädagogisch arbeiten.
Im Rahmen der Suchtprävention veranstalten wir in der Jahrgangsstufe 8 jedes Jahr ein ganztägiges Projekt; dieses Projekt zur Ich-Stärkung und gegen Sucht – besonders Alkohol wird als Peer Projekt durchgeführt.

Was ist ein Peer-Projekt? „Peers“ sind „Gleiche“ bzw. „Gleichaltrige“; hier sind es jetzt Freiwillige aus der Jahrgangsstufe Q1, die dieses Projekt mit den Schülern der Stufe 8 durchführen. Die Idee hinter diesem Projekt ist, dass Jugendliche, die nur wenig älter sind als die Achtklässler, möglicherweise einen besseren Zugang zu dieser Zielgruppe finden können als es bei erwachsenen Beratern der Fall wäre. Im Gesundheitsbereich gibt es vielfältige Projekte mit Peers, denn es ist erwiesen, dass es Peers oft besser gelingt, Informationen, Werte oder Verhaltensweisen glaubwürdig und überzeugend zu vermitteln.

Die Q1er Schüler werden für diese Aufgabe von der Drogenberatungsstelle in Mönchengladbach eigens geschult und am Projekttag durch die verantwortliche Lehrerin (I. Hidding) begleitet. Je zwei bis drei dieser Oberstufenschüler arbeiten dabei mit Kleingruppen der 8-er Schülerinnen und Schülern. Hierbei geht es nicht nur darum, theoretische Informationen weiter zu geben, die jüngeren Schüler sollen auch Situationen in Rollenspielen durchspielen, sie reflektieren und eigene Stärken entwickeln. Im geschützten Raum der Kleingruppe mit den Peers können oft sehr offen Fragen behandelt werden, die im Unterrichtsgespräch mit einem Lehrer nicht gestellt werden würden.

Aber auch die Oberstufenschüler profitieren von diesem Projekt. Peer kann nur der sein, der auch sein eigenes Drogenverhalten kritisch reflektiert und überprüft, denn sonst kann er nicht ehrlich als Vorbild agieren.

Das Peerprojekt 2018

Aus der Sicht der Peers – Unter dem Motto: Alkohol – illegal, legal, egal?! … Von Schülern für Schüler!

Das Peer-Projekt des GymGa besteht aus zwei Teilen oder auch zwei Tagen. Der erste Teil fand in der Drogenberatung statt, dort wurden die Schüler der Q1e einen Tag lang ausgebildet. Wir lernten zum einen selbst, welche Auswirkungen der Konsum von Alkohol und Drogen haben kann, und zum anderen wurden uns Techniken gezeigt, mit denen wir unser neu erlerntes Wissen im zweiten Teil den Schülern aus den 8. Klassen vermitteln konnten.

In der Schule wurden die 8er in Gruppen aufgeteilt, die von jeweils 2 bis 3 Peers (also von uns) begleitet wurden. Mit Hilfe von Spielen und Gruppendiskussionen besprachen wir, was die Schüler bereits über Sucht wussten, und gaben Anstöße für weitergehende Überlegungen.

Das Projekt bereicherte sowohl die Q1er als auch die 8er. Wir lernten selbst mehr über den Konsum von Alkohol und Drogen. Viel mehr aber profitierten wir von der Erfahrung, einmal auf der anderen Seite zu stehen und selbst jüngeren Schülern etwas zu vermitteln. Die Erfahrung, vor einer Gruppe zu sprechen und Wissen und Erfahrungen auf eine Weise zu teilen, die andere leicht aufnehmen können, wird uns auch in unserer Zukunft helfen.

Die 8er wurden präventiv über das Thema „Sucht“ aufgeklärt. Sie sagten, dass es besser sei, mit Schülern über das Thema zu sprechen als mit Lehrern, da es ihnen leichter fiel, Fragen zu stellen. Die Spiele machten ihnen Spaß und sie fanden das Thema dadurch leichter verständlich. Besonders eindrucksvoll war das Ausprobieren der Rauschbrillen, die simulieren, wie die Wahrnehmung sich durch Alkoholkonsum verändert, so dass selbst einfaches Laufen schwierig ist.

Ihr Feedback an die Peers und das Projekt im Allgemeinen war sehr positiv. Auch wir finden, dass das Projekt eine gute Sache ist, da beide Seiten von dem Projekt profitieren können. Es macht Spaß und liefert eine praktische Erfahrung zum normalen LK-Pädagogik Unterricht.

Von Zara Mazini, Q1e