Es spukt am GymGa!!! Schaurig-schöner Leseanachmittag am 23.1.2018

 

Der dritte Lesenachmittag zum Motto „Grusel, Grauen, GymGa“ am Gymnasium an der Gartenstraße konnte am vergangenen Dienstag noch die Teilnehmerzahl vom Vorjahr toppen: Um 16.30 Uhr fanden sich fast 50 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen in der Aula ein, um gemeinsam einen schaurigen Lesenachmittag zu verbringen.

Begrüßt durch Frau Messing und betreut von den Lehrinnen und Lehrern Herrn Buchholz, Frau Hubert, Frau Henze und Frau Mandel sowie der Mutter Frau Heinen starteten die Teilnehmer voller Spannung in diesen Nachmittag.

Bevor es in die Workshops ging, wurden die Anwesenden durch eine schaurige Gruselgeschichte eingestimmt. Frau Messing las aus „Das Graveyard Buch“ von Neil Gaiman vor.  Die Schülerinnen und Schüler konnten zwischen vier verschiedenen Räumen wählen: ein gruseliges Hörbuch hören, ausliegende oder selbst mitgebrachte Gruselbücher lesen, Gruselgeschichten selber schreiben oder weiterschreiben, Bilder malen und ausmalen, Lesezeichen oder Umschläge für die selbstgeschriebenen Geschichten basteln. Die beiden Referendarinnen hatte großen Zulauf, um die Kinder zudem mit gruseligen Motiven zu schminken und somit die vielen kostümierten Hexen oder Vampire noch schauerlicher wirken zu lassen. Dabei waren die Schülerinnen und Schüler vollkommen frei, für welchen Workshop sie sich zuerst entschieden und wie lange sie den jeweiligen Workshop besuchen wollten.

Die Schülerinnen und Schüler nahmen mit großer Begeisterung an den Angeboten teil. Besonders erfreulich war auch das große Interesse der Jungen. Das durch Frau Messing vorgelesene Buch wurde sofort in Beschlag genommen und der Schüler las den ganzen Nachmittag. In den geschmückten Klassenräumen verging die Zeit wie im Flug. Gemeinsam genossen die Schülerinnen und Schüler den Nachmittag und warteten mit Spannung auf die Vorstellung der Sieger des Kurzgeschichten-Wettbewerbs.

Im Vorfeld, vorbereitet durch die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer, hatten 15 Schülerinnen und Schüler ihre Geschichten eingereicht. Dabei mussten sie beachten, dass sie vorgegebene Stichworte benutzten, dass ihre Gruselgeschichte etwas mit dem GymGa zu tun hatte und dass die Geschichte einen Spannungsbogen enthielt.

Wir gratulieren den diesjährigen Gewinnerinnen an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich:

1. Platz: Lilli Steigels (Klasse 5b) Ihre Kurzgeschichte ist hier zu lesen.

2. Platz: Lara Limp (Klasse 5d)

3. Platz: Fiona Kurtaj (Klasse 6a)

Die Siegerinnen lasen gekonnt ihre Kurzgeschichten vor und konnten dem Publikum zum Abschluss noch einmal eine Gänsehaut einjagen. Herr Meyer gratulierte zu diesen hervorragenden Leistungen und überreichte den Gewinnerinnen eine Urkunde sowie ein Buchgeschenk.

Um 19 Uhr wurden die Kinder wieder in die geisterfreie Realität entlassen.

Von Katrin Messing

 

Freitags bei Vollmond

„Du traust es dich nicht!“ „Natürlich, Henry“, rief ich wütend. „Du bist doch ein Mädchen, Carlotta!“ Das war wieder Henry!!  Carlotta, das war ich, ich bin 10 Jahre alt und gehe seit kurzem aufs Gymga! Und Henry, das war mein Feind von Anfang an! Er gibt immer nur an: Mit seinem Hund, der angeblich so viele Tricks kann und seinem eigenen Fernseher und vielem weiterem, wobei die Hälfte wahrscheinlich ausgedacht ist! Nun wollte Henry mich herausfordern. Er hatte vor einer Woche vorgeschlagen, heimlich in der Schule zu übernachten, doch bis jetzt hatte ich noch nicht zugestimmt! Nun ließ ich mich langsam erweichen, vor allem

deswegen, weil er gesagt hatte, ich wäre nur ein Mädchen!! „Okay, ich mach`s“,  stimmte ich niedergeschlagen zu und Henry lachte diebisch!!! „Wir treffen uns um 17 Uhr hier am Gymga, ich weiß nicht, wann der Hausmeister die Türen zusperrt. Bring deinen Schlafsack mit!“ Das war das letzte, was ich hörte, dann lief Henry schon auf den Bus zu, denn es war Schulschluss! Ich seufzte. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Pünktlich um 17 Uhr stand ich am Schultor und wartete auf Henry, meine Mutter dachte, ich würde bei meiner besten Freundin Luisa schlafen, und wir würden uns dort einen schönen Film angucken.  Falsch gedacht!!! Um 17:15 Uhr kam Henry endlich! Ich stöhnte:  „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!“ Doch Henry war ganz blass: „Heute ist Vollmond“,  japste er, „da erwachen die Geister. Der Hausmeister hat doch gesagt, in der Toilette wäre mal ein Unglück passiert und seitdem spukt dort ein kleines Mädchen bei Vollmond!“ Wir wurden beide kreidebleich und mir war ein bisschen schlecht. Doch beide wollten wir dem anderen zeigen, dass wir keine Angst hatten. So schlichen wir mit unseren Schlafsachen in die Schule und versteckten uns in einem der Klos. Und endlich, um 18 Uhr, wurde die Schule vom Hausmeister abgeschlossen und es ging los: Wir bereiteten uns im Foyer für die Nacht vor! Es war stockdunkel. Meine Beine zitterten leicht, doch ich wollte keine Angst zeigen. Auch Henry war ungewöhnlich ruhig! Der Mond war aufgegangen und stand über der Schule! Alles wirkte ruhig! Plötzlich hörten wir ein leises Weinen und Rufen: „So helft mir doch!“ „D-d-as ist das Gespenst“, wollte ich sagen, doch ich bekam nur ein Krächzen heraus!  Auch Henry stand stocksteif! Auf einmal, als ich mich gerade hinsetzten wollte, erschien ein kleines Mädchen, fast durchsichtig mit Schuluniform wie vor 200 Jahren vielleicht.  Auf ihrem Faltenrock war Blut,  sie sah schaurig aus! Sie wurde von einer Art grauen Nebel umgeben, der sie noch gruseliger aussehen ließ und  sie schrie: „Was sucht ihr hier? Bei Vollmond gehört alles den Geistern und nicht den Sterblichen!!!“  Wir liefen weg, doch in der Dunkelheit sahen wir nichts. Endlich glaubten wir, das Mädchen abgehängt zu haben, und ich versuchte, wieder normal zu atmen! Doch plötzlich hörten wir ein grausames Lachen: „Ihr glaubt doch nicht, dass ihr so ungeschoren davon kommt!“ Ein hochgewachsener Geist mit Brille und Aktentasche lief auf uns zu, er lachte immer noch schaurig! „Ich war hier Lehrer vor über hundert Jahren. Ihr glaubt doch nicht,  dass da die Kinder so ungezogen waren? Oh ja, verprügelt hätte ich sie, wären sie nachts in ihrer Schule gewesen!  Und da  hörte ich es- weit entfernt schlugen die Glocken 12 Uhr! Geisterstunde! Mein Herz raste! Auf einmal tauchten sie auf- grüne Geister ,welche mit Bart und auch Kinder , die in Schuluniformen herumspukten und nach ihrer wohlverdienten Ruhe suchten! Ich lief und riss Henry mit,  doch natürlich waren alle Türen abgeschlossen!  Als mich schließlich ein Gespenst packte und mit sich ziehen wollte,  nahm ich all meine Kraft zusammen, biss ihm kräftig in den Arm, öffnete schnell ein Fenster und musste nur einen kleinen Sprung machen bis ich auf dem Schulhof stand!!! Henry kam mir hinterher! Wir kletterten über den Zaun und standen draußen, und erst jetzt atmeten wir wieder richtig! Ich schwor mir, diese Schule nie mehr bei Nacht zu betreten!!!

Von Lilli Steigels, 5b