Was bedeutet Glück? Glück bedeutet verstanden zu werden! Aus diesem Grund ist es unserer Referendarin Frau Polonskij so wichtig, dass wir verstehen, was es ihr bedeutet jüdisch zu sein. Damit Juden nicht nur „Bilderbuchgespenster“ sind, wie sie es nennt.
Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c bereits auf der Seite der Kindernachrichtensendung „Logo“ über das Thema informiert. Auslöser für das große Interesse war die Bestürzung über die antisemitischen Übergriffe in Berlin vor einigen Wochen.
Frau Polonskij erzählte von ihrer Familie, zeigte Fotos von ihren Eltern und Geschwistern. Besonders die Geschichte ihrer Vorfahren mütterlicherseits ist geprägt von Flucht, Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten. Die Schüler merkten schnell, wie wichtig die eigenen Wurzeln (Schoraschim) im Judentum sind.
Sehr anschaulich erfuhren die Schülerinnen und Schüler wie Juden heutzutage ihre Religion ausleben. Sie durften die traditionelle Kopfbedeckung „kippa“ anprobieren und erfuhren was es bedeutet „koscher“ zu essen und wie bzw. wo man diese Lebensmittel erwerben kann. Persönliche Hochzeitsfotos verdeutlichten die Zeremonie unter dem Baldachin „Chuppa“ und das Glas zertreten in der Synagoge. Leuchter, die das Erinnerung und Bewahren symbolisieren, wurden herumgegeben und ein Blick in die Thora geworfen.
Mit sehr viel Witz, Charme und Engagement brachte uns Frau Polonskij ihre Religion näher. Es ist erschütternd, wenn sie erzählt, dass heutzutage die meisten Juden aus Angst vor Übergriffen auf der Straße nicht als Juden erkannt werden wollen. Auch sie selbst hat schon antisemitische Anfeindungen erlebt.
Wir können nur allen Klassen und Kursen ans Herz legen, ladet Frau Polonskij ein. Ihr Besuch ist eine wahre Bereicherung!
Die Welt ist eine schmale Brücke.
Aber das Wichtigste ist, sich kein bisschen zu fürchten.
(Kol haOlam)