Erfahrungsberichte von der Juniorakademie 2018

Auch in diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler unserer Schule die Juniorakademie besucht. Um einen Eindruck vom Ablauf zu erhalten, kommen die Schülerinnen Mia Reuter und Viktoria Rakowski, in Erfahrungsberichten selbst zu Wort:

Mein Aufenthalt bei der Junior Akademie Ostbevern 2018

Nachdem ich durch die Schule nominiert wurde, mich schriftlich beworben hatte und angenommen wurde, fuhr ich am 6. August 2018 nach Ostbevern zum Internat Schloss Loburg, wo seit nun 15 Jahren der Sitz der englischsprachigen Junior Akademie NRW ist.

Nach der nachmittäglichen Einführungsveranstaltung spielten wir – die Akademie-Teilnehmer – zusammen mit den Kursleitern mehrere Kennenlernspiele und schnell stellte sich heraus, dass alle Leute dort sehr nett und offen waren. Doch dann kam der Schock! Wir sahen unseren Tagesplan für die nächsten 9 Tage:

06.30 – 07.00 Uhr Frühsport (optional)
07.30 – 08.30 Uhr Frühstück
08.30 – 09.00 Uhr Morgenversammlung
09.00 – 12.30 Uhr Kurs (Englisch!)
12.30 – 13.45 Uhr Mittagessen
14.00 – 15.30 Uhr Pause
15.30 – 16.00 Uhr Chor / Sport (die ersten 2 Tage verpflichtend Chor)
16.00 – 18.00 Uhr Kurs (Englisch!)
18.00 – 19.00 Uhr Abendessen
19.15 – 20.25 Uhr Orchester / KüA 1
20.35 – 21.45 Uhr KüA 2
ab 22.00 Uhr Bettruhe (bei nicht Einhaltung gab es Strafen)

Wählen musste man im Vorhinein zwischen drei verschiedenen Kursen, wobei alle auf Englisch waren. Ich entschied mich gegen „Nanotechnology“ (Nanotechnologie) und „Biomimicry“ (Biomechanik) und für den Kurs „Investigating the Physical Universe“ (Physik).

Obwohl der Kurs auf Englisch war, gab es keine Verständnisprobleme, da man sich durch das regelmäßige Sprechen schnell in die eigentlich fremde Sprache hineinfand. So bauten wir in unserem Kurs unter anderem von Dienstagnachmittag bis Donnerstag eine Achterbahn für eine Murmel und lernten dabei in Kleingruppen die Newtonschen Gesetze kennen, nachdem wir Dienstagvormittag besprochen hatten,  wie man von der Beobachtung eines Phänomens über das Bilden einer Hypothese, zum Gestalten eines Experimentes und schlussendlich zum Finden einer Lösung kommt. Wir hielten zudem Vorträge zu den unterschiedlichsten physikalischen Gesetzen, Regeln und Themen, welche schon zu Hause vorbereitet worden waren. Hinzu kam noch der Bau eines Turms bestehend aus Spagetti und Marshmallows, wobei das Team mit dem höchsten Turm eine Tüte Gummibärchen als Preis gewann. Und auch bei dem sehr theoretischen und komplexen Thema der Quantenphysik hatten wir alle Spaß und bauten einzelne Atome aus Lego nach.

Und auch Sport und Musik kamen nicht zu kurz. Beim Morgensport wurde gejoggt, Yoga gemacht oder auch Handball gespielt und nachmittags im Chor sangen wir den „Cup-Song“, „Africa“, „Pictures of you“ und weitere Stücke. Auch bei den abendlichen Orchesterproben gab es mehr als genug Abwechslung: hatten wir an einem Abend „Eine kleine Nachtmusik“ von Mozart gespielt, so war am nächsten Tag „Yesterday“ von den Beatles oder ein mexikanischer Tanz an der Reihe.

Zudem gab es abends noch die so genannten kursübergreifenden Angebote (kurz KüA). Hierbei brachten die Teilnehmer der Akademie sich gegenseitig die verschiedensten Dinge bei. So nahm ich an einem Abend an einer Breakdance KüA teil, am nächsten tanzte ich Rumba, Walzer und Discofox und ein anderes Mal spielte ich Schach oder Basketball.

Die einzigen Abweichungen von diesem Plan waren am Samstag ein abendliches Grillen und am Sonntag der sogenannte „Rotations Day“,  an dem die drei Kurse sich gegenseitig erklärten,  was sie bis dahin gelernt hatten.

Ab Dienstag,  den 14. August arbeiteten alle nur noch auf die „Final Presentation“ hin, welche der krönende Abschluss der Akademie sein sollte. Am Mittwochabend fand dann eine große Generalprobe statt und Donnerstagnachmittag standen wir dann alle vor einem Publikum aus Eltern, ehemaligen Akademieteilnehmern und Politikern des Landes, hielten die in den Kursen vorbereiteten Vorträge, das Orchester spielte und wir erhielten unsere Urkunden. Als wir am Ende der Veranstaltung mit dem Chor das Lied „Pictures of you“ sangen und im Hintergrund eine Diashow, bestehend aus Bildern unserer gemeinsamen Zeit, lief, waren auch ein paar Tränen zu sehen. Wir freuten uns zwar alle auf zu Hause, doch waren wir in den 10 Tagen gemeinsam auf der Loburg stark zusammengewachsen.

Alles in allem kann ich nur gutes berichten. Natürlich war der Tagesablauf nicht unanstrengend und Lernen in den Ferien klingt erstmal auch nicht gerade super, aber wir hatten alle zusammen – Teilnehmer wie Kursleiter – so viel Spaß und Freude, dass ich die Junior Akademie nur wärmstens empfehlen kann. Und ich selbst freue mich schon auf das Nachtreffen im Herbst.

Mia Reuter

JuniorAkademie NRW 2018

Mit der Familie ans Meer fahren, in den Bergen wandern gehen oder einfach nur zu Hause ausspannen, ohne andauernd an anstehende Klassenarbeit oder die Hausaufgaben denken zu müssen – so verbringen wohl die meisten Schüler, einschließlich mir, ihre Ferien. Dieses Jahr waren meine Ferien aber ein wenig anders, denn ich bin für 10 Tage zur JuniorAkademie NRW nach Jülich gefahren.

Die JuniorAkademie ist ein Programm für besonders interessierte sowie motivierte Schüler und findet jährlich in den Sommerferien an den drei Standorten Königswinter, Jülich und Ostbevern (englischsprachige Akademie) statt. Es werden verschiedene Kurse wie z.B. Microcontroller oder Forensik angeboten, die sich alle mit Themen beschäftigen, die über den Unterrichtsstoff in der Schule hinausgehen. In meinem Kurs, Nanotechnologie, beschäftigten wir uns beispielsweise mit dem Orbitalmodell oder dem Tunneleffekt, machten aber auch viele spannende Experimente. So spuckten wir zum Beispiel Feuer oder bauten organische LEDs. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, den Campus Jülich der Fachhochschule Aachen zu besuchen, und konnten uns dort unter anderem die Herstellung von Chips im Reinraum ansehen.

Obwohl ich mich mit den anderen Teilnehmern bereits vor der Akademie in einem Forum austauschen konnte, war ich an den Tagen vor meiner Abreise sehr aufgeregt und angespannt, denn wirklich kennengelernt und von Angesicht zu Angesicht geredet hatte ich noch mit keinem von ihnen.

Meine Nervosität und meine Sorgen stellten sich aber bald nach meiner Ankunft, als ich die anderen Teilnehmer kennenlernte, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstand, als unbegründet heraus. Wir fanden eigentlich immer ein Thema, über das wir uns unterhalten konnten, und waren schon nach wenigen Tagen zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen.

Der typische JuniorAkademietag begann für einige bereits um 7.00 Uhr in der Frühe mit freiwilligem Frühsport und endete erst gegen 23.00 Uhr mit dem Beginn der Nachtruhe. Dazwischen lagen viele Stunden, die wir in unseren Kursen, im Chor, Orchester oder beim Sport und in den KüAs, den kursübergreifenden Angeboten, verbrachten. Kursübergreifende Angebote ähneln Workshops, die auch von uns Teilnehmern angeboten werden konnten.

Am letzten Tag der Akademie fand eine Abschlussveranstaltung, bei der jeder Kurs eine eigens dafür gestaltete Präsentation vorstellte, statt, zu der auch die Eltern eingeladen waren. Aufgelockert wurde das Programm außerdem durch musikalische Einlagen vom Chor und Orchester.

Anschließend folgte der schwerste Teil des Tages: der Abschied. Wir alle waren ein wenig traurig, dass die spannenden und lustigen Tage der JuniorAkademie nun vorbei waren, aber versprachen uns, dass wir uns beim ersten Nachtreffen im November wiedersehen würden.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass die Juniorakademie eine ganz besondere Erfahrung war, an die ich noch lange zurückdenken werde und für jeden, der daran teilnehmen kann, eine große Chance ist. Sowohl in Hinsicht auf das vermittelte Wissen als auch auf die vielen Freundschaften und Bekanntschaften, die man dort knüpfen kann.

Viktoria Rakowski