Am 5. November 2021 besuchten wir, die Klasse 6a, das Neanderthalmuseum in Mettmann. Es war unser erster Ausflug mit der Klasse!
Vom Hauptbahnhof Mönchengladbach fuhren wir etwa eine Stunde mit der Bahn, bevor wir eine gute Viertelstunde durch ein Naturschutzgebiet entlang der Düssel wanderten.
Am Museum angekommen besuchten wir zuerst den Workshop „Messerscharf“. Der Raum mit einer kleinen Höhle mit Höhlenmalereien, alten Krügen und Knochen sowie ausgestopften steinzeitlichen Tieren machte schon auf die Vergangenheit neugierig. Sarah, die Leiterin des Workshops, hat uns Werkzeuge und Materialien gezeigt, die die Neandertaler schon früher verwendeten. Wir sahen Faustkeile verschiedener Größen, die die Neandertaler quasi als Schweizer Taschenmesser benutzten. Sie gelten als erste selbst hergestellte Werkzeuge der Steinzeit.
Feuer machten unsere Vorfahren mit einem Feuer- und einem Pyrithstein, die man aneinanderschlug. Zudem benötigten die Menschen einen gehärteten Baumpilz, dessen Innenleben Zunder ausgezeichnet brannte. Daher das Sprichwort: „Das brennt wie Zunder.“
Schließlich durften wir uns selbst ans Werk machen: Mit einem Feuerstein, einem Stück Balsaholz (einem sehr weichem Holz) und flüssigem Harz, der als Kleber verwendet wurde, entstand nach kürzester Zeit ein echtes Steinzeitmesser, so wie es die Neandertaler und andere Steinzeitmenschen hergestellt und benutzt haben.
Die Zeit zwischen dem Workshop und dem eigentlichen Museumsbesuch vertrieben wir uns mit Herumtoben auf dem tollen Spielplatz.
Durch das Neanderthalmuseum führte uns Myriam. Sie schilderte uns zunächst das Aussehen des Neandertalers, allerdings kannten wir dies schon aus dem hervorragendem Geschichtsunterricht😊. Der Neandertaler, wissenschaftlich „homo sapiens neanderthalensis“ genannt, lebte in Europa, ist aber auch nach Asien ausgewandert. Auch wir tragen 0,5 % bis 4% Erbgut des Neandertalers in uns.
Häufig werden Neandertaler als kulturlos beschrieben. Dem ist aber nicht so. Sie haben Höhlenmalerei betrieben und ihre Toten in Höhlen mit Blumen und anderen Grabbeigaben beerdigt. Gewohnt haben Neandertaler aber nicht in Höhlen, sondern in Tipis. In Höhlen haben Neandertaler lediglich bei schlechtem Wetter Zuflucht gesucht. Neben Männern haben auch Frauen gejagt; umgekehrt haben Männer wie Frauen Beeren gesammelt. So kannten unsere Vorfahren schon Gleichberechtigung! Heute denken viele Menschen, dass Neandertaler nicht sprechen konnten. Das konnten sie sehr wohl – ihre Sprache ist uns aber unbekannt.
Besonders interessant war Lucy, die ihren Namen vom Song „Lucy in the sky with diamonds“ der Beatles erhielt. Nein, Lucy war keine weitere Museumsführerin, sondern ein Menschenaffe („Australopithecus afarensis“) mit ca. 1 m Größe, der vor mehr als drei Millionen Jahren lebte! Die Finder ihres Skelettes, Tom Grey und Donald Johanson, fanden den Song cool und gaben ihr so ihren Namen.
Es war ein sehr schöner Tag, der nur dadurch getrübt wurde, dass unser Klassenlehrer krank zu Hause im Bett lag und wahrscheinlich ständig an uns dachte. Wir alle werden den Tag nicht so schnell vergessen!
Von Johanna Schrimpf, 6a
Der messerscharfe Workshop
Als Mitschülerin der Klasse 6a berichte ich nun über unser tolles Erlebnis in der Neanderthal-Werkstatt. Wir als Klasse haben uns für den Workshop „Messerscharf“ entschieden. Als wir die Werkstatt betraten, begegneten wir Sarah. Sie brachte und vieles bei. Zusammen mit ihr stellten wir unsere eigenen Messer her.
Dafür brauchten wir Balsaholz und einen Feuerstein. Sarah erklärte uns, dass das Werkzeug einer der ältesten Werkzeuge eines Neanderthalers war. Hinzuzufügen ist, dass wir auch den ältesten Kleber verwendeten, und zwar Baumharz.
Doch was musste man wie und wann machen? Also, als erstes suchten wir und eine feine und weiche Stelle des Balsaholzes aus. Dann nahmen wir den Feuerstein zur Hand. Diesen drückten wir in das Holz, um einen Abdruck zu hinterlassen, damit der Stein später perfekt hineinpasste. Aus diesem Abdruck mussten wir mit dem Feuerstein etwas Holz heraushebeln, so dass der Stein später zur Hälfte hineinpasste. Das dauerte ein Weilchen. Doch das war halb so schlimm. Wir Kinder konnten uns an der 6er-Tischen nämlich unterhalten. Als der Stein dann so wie vorgesehen reinpasste, kam das Baumharz ins Spiel. Denn mit diesem füllten wir den Abdruck. Anschließend drückte man den Feuerstein in den mit Baumharz gefüllten Abdruck. Danach trocknete der Kleber ca. 15 Minuten. Und fertig war das Steinzeitmesser!
Das Steinzeitmesser selbst, erklärte uns Sarah, verwendeten die Neanderthaler oft, um kleine Tiere zu jagen und zu töten. Sie nahmen die Tiere aus und entfernten das Fell, damit sie sich warm kleiden konnten.
Von Rayhana Abouelayoun, 6a