Missio-Truck am Gymga informiert über „Menschen auf der Flucht“

„Jeder von uns hat ein Stück Kongo in seiner Tasche“ behauptete heute ( 25.März 2019) Christian Ndala, Mitarbeiter des missio-trucks im Rahmen des Sonder- Unterrichtes für die Klassen 9 unserer Schule. In einer  sehr eindrucksvollen Präsentation schilderte Herr Ndala, der selbst aus dem Kongo stammt und seit 2005 in Deutschland lebt, den verschiedenen Klassen, dass das Erz Coltan in unseren Handys meist aus Minen im Ostkongo stammt. An diesem Rohstoff klebt im übertragenen Sinn „Blut“; Minen sind oft illegal, und bewaffnete Milizen kämpfen um die Vorherrschaft in Coltanminen. Durch illegale Verkäufe finanzieren sie den blutigen Krieg. Millionen Menschen sind durch den Bürgerkrieg in der DR Kongo zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden. Der Konflikt trifft vor allen Familien. Dörfer werden überfallen, Menschen verschleppt und Frauen werden vergewaltigt.

Der Missio-truck, der für 2 Tage Station an unserer Schule macht, ergänzte diese Unterrichtseinheit. Es ist ein 12 Tonnen schwerer und 20 m langer Truck, der zum Bildungsmedium des katholischen Hilfswerks Missio in Form eines Infomobils umgebaut ist. In der mobilen, multimedialen Ausstellung identifizierten sich unsere Schülerinnen und Schüler durch Personenkarten, die die leicht abgewandelte, aber wahre Geschichte einer Person erzählen, mit der Flucht und dem schwierigen Ankommen und Aufbau eines neuen Lebens als Binnenflüchtling in Afrika. Obwohl keine Region der Welt mehr Bodenschätze als der Ostkongo besitzt, fliehen viele Menschen vor den Kämpfen. Und die meisten wollen nicht nach Deutschland, sondern sie sind Binnenflüchtlinge in Afrika!

„Aber welche Möglichkeiten haben wir Schüler denn, diese Situation zu beeinflussen“ wurde oft gefragt. Herr Ndala forderte neben politischen Stellungnahmen auch ganz konkret dazu auf, ein Handy lange zu benutzen, nicht ständig durch ein neueres Modell zu ersetzen, sondern es ggf. zu verkaufen, zu verschenken aber nicht ungenutzt in der Schublade liegen zu lassen. Auch gibt es die Möglichkeit alte Handys am Truck in eine Sammelbox zu geben oder gesammelte Handys an Missio zu schicken. Mit dem Erlös aus dem Receycling dieser Handys werden Traumastationen von Missio im Kongo finanziert, in denen den traumatisierten Menschen geholfen wird.