Zwei starke Bausteine für ein soziales Miteinander
Viele Schülerinnen und Schüler, die neu ans Gymga kommen, haben in ihren Grundschulen schon gelernt, wie man cool mit Konflikten umgeht – im Projekt Boxenstopp. Daran knüpfen wir am Gymga schon seit Jahren mit dem respect!-Projekt an, das von demselben ehrenamtlichen Verein – Gewaltfrei Lernen e.V.( https://www.gewaltfreilernen.de/) – durchgeführt wird. Dadurch machen wir von Anfang an klar, dass das soziale Miteinander auch an der weiterführenden Schule im Mittelpunkt steht und die Schülerinnen und Schüler können sich besser orientieren. Das Training findet in drei Workshops für je eine fünfte Klasse statt. Die Schülerinnen und Schüler lernen wie man auf Provokationen cool reagiert, welche Konter man geben kann, ohne dass der Streit eskaliert und was man tun kann, wenn man merkt, dass jemand aus der Klasse gemobbt wird. Die Klassen sind auch immer mit vollem Einsatz bei den sehr aktiven Übungen dabei, die immer wieder durch softe „Theorieeinheiten“ im Stuhlkreis durchbrochen werden. Teilweise gehen die Übungen , wenn es zum Beispiel um die Erfahrung des Ausgrenzens geht, sehr nahe.
Seit dem Schuljahr 2019/2020 haben wir einen zweiten Baustein zur Ich-Stärkung und Mobbing-Prävention etabliert: das theaterpädagogische Projekt „Natürlich bin ich stark!“. An drei Tagen kommen eine Schauspielerin und ein Schauspieler für jeweils eine Stunde in den Unterricht. Auf dem Lehrplan steht dann nicht Reli oder Mathe oder Chemie, sondern „Wie gehe ich mit Cybermobbing um?“, „Wie sage ich in Gruppendrucksituationen Nein?“ oder „Was machen eigentlich Beleidigungen mit einem?“ In kurzen Theaterstücken führt das Duo immer in bestimmte, am Alter der Schülerinnen und Schüler orientierte Situationen ein. Da verlangt der Freund von seiner Freundin, Wodka auf die Party mitzubringen. Diese blieb aber stark und überzeugte sogar ihren Freund. Oder ein bei einem Nachmittag, an dem neue Klamotten ausprobiert wurden, entsteht ein „Oben-ohne-Bild“ und das gelangt aus Rache ins Internet. Die Folgen für das Opfer sind gravierend. Aber sie hat trotzdem einen Freund, der ihr zur Seite steht und ihr Beratungsstellen nennt.
Immer wieder unterbrechen die Schauspieler ihr Spiel und kommen mit der Klasse ins Gespräch. „Wo habt ihr so gefühlt?“, „Was für Erfahrungen hat das Mädchen gemacht?“, „Kennt ihr solche Beleidigungen?“, „Wie könnte man der Person helfen?“. Im Gespräch wurde auch das Beratungskonzept der Schule thematisiert. „Kennt ihr eure Beratungslehrerinnen und –lehrer?“ Durchgeführt wird das Projekt von der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück (https://www.tpw-osnabrueck.de/).
Beide Projekte haben also ähnliche Zielrichtungen, die Persönlichkeiten der Schülerinnen und Schüler zu stärken, sind aber jeweils genau auf die Jahrgangsstufen abgestimmt. Und diese Projekte sind nicht möglich ohne starke Partner, die uns unterstützen. Das respect!-Projekt wird von der Elfriede-Kürble-Stiftung unterstützt, Natürlich bin ich stark! vom Soroptimist Club Mönchengladbach. Vielen Dank für die Unterstützung!