Am Freitag, dem 03. November, haben wir mit unserem Physikkurs der Q1 die TU Dortmund besucht. Wir haben dank Herrn Harnischmacher die Möglichkeit bekommen, an einer Vorlesung zur Synchrotronstrahlung teilzunehmen, eine Fuhrung durch die Elektronenspeicherringanlage DELTA, die den Linearbeschleuniger und den Synchrotron BoDo enthält, zu erhalten und verschiedene Forschungslabore zu besichtigen.
Am Morgen machten wir uns, zusammen mit Herrn Linden und Herrn Harnischmacher, auf den Weg nach Dortmund. Am Bahnhof wurden wir sehr freundlich von zwei jungen Doktorandinnen, Jacky und Nicole, empfangen, die uns uber den Campus fuhrten und uns erste Fragen zum Studium und „Unileben“ beantworteten. Schließlich wurden wir am DELTA von Herrn Dr. Sternemann empfangen, der uns in einen kleinen Hörsaal fuhrte. Dort erklärte er uns in einer einstundigen Vorlesung wie Teilchenbeschleuniger funktionieren, welche physikalischen Grundlagen dahinterstecken und warum sie fur die Erforschung verschiedene physikalischer und medizinischer Phänomene essentiell sind.
Nach der Vorlesung hatten wir die Möglichkeit die beiden Teilchenbeschleuniger live von innen zu besichtigen, da die Anlage an diesem Tag ausgeschaltet war und somit keine radioaktive Strahlung vorhanden war, die das Betreten der Anlage unmöglich gemacht hätte. Die Teilchenbeschleuniger selber stehen in einer riesengroßen Halle, die mit hohen Betonwänden und Bleiplatten abgeschirmt ist. Zuerst erhielten wir aus der Vogelperspektive einen Überblick uber die Größe und den Aufbau der Teilchenbeschleuniger. Anschließend durften wir die Beschleuniger von innen besichtigen. Dabei schauten wir uns die verschiedenen Bestandteile der Anlage genau an, die uns Herr Dr. Sternemann vorher in der Vorlesung erklärt hatte.
Die DELTA-Anlage besteht im Wesentlichen aus den drei Stufen Linearbeschleuniger, Synchrotron und Speicherring, die zwischen 1994 und 1996 den Betrieb aufgenommen haben. Elektronen, die aus einer Gun emittiert werden, werden im Linearbeschleuniger zunächst beschleunigt. Von dort aus gelangen sie in das Synchrotron, welches die Teilchen auf einer kreisförmigen Umlaufbahn in wenigen Sekunden auf die Zielenergie beschleunigt. Der 115 m umfassende Speicherring erhält die im Synchrotron beschleunigten Elektronenpakete durch Injektion und sammelt sie an. Danach laufen sie mehrere Stunden im Ring umher und geben bei jeder Kreisbahn Energie in Form von Synchrotronstrahlung ab. Die erzeugte Synchrotronstrahlung wird dann an mehreren fur diesen Zweck konstruierten Strahllinien zu weiterfuhrenden Forschungszwecken (beispielsweise Material- oder Zellforschung) genutzt.
Zuletzt fuhrten uns die beiden Doktorandinnen noch durch ihre Forschungslabore, in denen sie physikalische, biologische und medizinische Aspekte erforschen. Dadurch erhielten wir einen Einblick in aktuelle Forschungsgebiete. Besonders die Erforschung des neonatalen Atemnotsyndroms, mit dem Ziel ein Heilmittel zu entwickeln und die Untersuchung von Planten blieben uns in Erinnerung.
Der Tag ermöglichte uns insgesamt viele spannende Einblicke in die Oberflächen- und Grenzflächenphysik und was dahinter steckt, sowie die Dinge, die man als Student an einer Uni erleben und bewirken kann.
Ein Bericht von Mia, Miriam und Viola