Als ich am Sonntag, den 22.1.2017 alleine im Zug nach Frankreich saß, packte mich doch die Nervosität. Ich fuhr zu meinem einwöchigen Praktikum in Provins. Werde ich alles verstehen? Werde ich mich verständigen können? Diese Fragen schossen mir durch den Kopf. Was ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass ich auf dem Weg zu einem wundervollem Erlebnis und einer wertvollen Erfahrung war.
Ich wurde in einer Gastfamilie untergebracht, die ich bereits vom Frankreich-Austausch in der Stufe 8 kannte. Von Anfang an verstand ich mich mit den Familienmitgliedern super gut, so dass ich immer gerne mit ihnen am Abendtisch saß und noch lange nach dem Essen mit ihnen plauderte.
Montag war der erste Tag meines Praktikums. Mit dem Auto ging es zum Lycée, in dem ich mein Praktikum absolvieren sollte. Meine Austauschpartnerin, die zur gleichen Schule ging, begleitete mich zum Sekretariat und ich wurde freundlich begrüßt. Sofort wurde ich mit allen möglichen Fragen von den Mitarbeitern gelöchert, natürlich alles auf französisch. Anfangs hatte ich so einige Schwierigkeiten mit dem Verstehen, deshalb war mein ständiges Nachfragen sehr nützlich. Da heißt es, nicht schüchtern sein!
Der erste Tag lief super gut und ich habe viel über den Job als Sekretärin gelernt. Die Mittagspause habe ich immer mit meiner Austauschpartnerin verbracht, wodurch ich sehr viele neue Leute kennenlernen konnte.
Jeden Tag hatte ich verschiedene Aufgaben wie z.B. das Ordnen von Dokumenten und Schülerakten, das Sortieren anderer Papiere, Schreiben und Verschicken von Briefen. Aber mir haben meine Aufgaben immer sehr viel Spaß gemacht und es kam selten vor, dass ich einfach nur auf meinem Stuhl saß und nichts tat. Die Woche verging wie im Flug und es tat mir im Herzen weh, die Schule zu verlassen und zu wissen, dass ich vorerst nicht wiederkomme. Ich habe so vieles über das französische Schulsystem erfahren und durfte auch einmal den Unterricht besuchen.
Die ganze Woche in Frankreich hat mir sehr viel Spaß gemacht und am letzten Tag hatte ich noch Zeit, die wundervolle Altstadt von Provins (Stadt der Rosen) zu besichtigen. Als meine Abreise bevorstand, wollte mich die Gastfamilie erst gar nicht gehen lassen. Auch ich hätte mir gut vorstellen können, noch länger zu bleiben!
War dieses Praktikum sinnvoll für mich? Ja, so vieles habe ich kennengelernt, so vieles konnte ich dazu lernen. Ich habe mir eine bedeutungsvolle Erinnerung geschaffen und ich kann es wirklich jedem französisch interessierten Schüler weiterempfehlen!
von Yasmin Schille