Als sich die gesamte neunte Stufe am Montag, den 23. Augustum 9.00 Uhr, samt Gepäck auf dem Schulhof traf, war die Vorfreude bereits groß. Erst wurden wir alle auf Corona getestet und nachdem feststand, dass niemand positiv war, trottete die ganze Truppe, die Koffer hinter sich herschleppend, zum Bus.
Die Busfahrt verlief von Anfang an relativ normal, bis sich Lilli dazu entschied, dass der ganze Bus an ihrer super Playlist teilhaben sollte. Gegen erreichten wir Schillig und wir wurden den Häusern zugewiesen. Den Rest des Abends wurden dann Sachen ausgepackt, Hausbesichtigungen durchgeführt und Betten bezogen. Jedes Haus hatte eine kleine Küche, ein Wohnzimmer und drei Schlafzimmer, die auf zwei Etagen verteilt waren. Hauptattraktion war jeweils der Fernseher, der nach der Bettruhe um 22.00 Uhr aber nur noch ARD und ZDF ohne Signalstörungen zeigte. So verbrachte ich den Abend vor der Hart-aber-Fair-Sendung und danach mit 15 weiteren Leuten im Nachbarhaus.
Nach zwei Stunden Schlaf wurde ich geweckt, um mich fertig für die Wattwanderung zu machen. Doch als wir am Startpunkt ankamen, stellte sich heraus, dass die Lehrer die Termine verwechselt hatten und wir erst für Mittwoch gebucht hatten. Also wurde beschlossen, den Tag am Strand zu verbringen. Das Wetter spielte mit und mehrere Leute holten sich einen Sonnenbrand, während eine andere Gruppe sich auf den Weg zum 30 Minuten Fußweg entfernten Edeka machte.
Der Abend war zur freien Gestaltung und nach einem leckeren Abendessen verabschiedeten sich die meisten in ihre Häuser.
Am Mittwoch wurden wir dann wirklich zur Wattwanderung geweckt und Wattführer Menno erklärte uns alle möglichen Fakten über die verschiedensten Muscheln und Würmer, während wir uns unseren Weg durch den dunklen Schlamm bahnten.
Nachdem jeder einmal sämtliche Muscheln und Algen betastet hatte, ging die Wanderung langsam zu Ende und wir duschten uns am Strand unsere dreckigen Füße und Schuhe ab. Von den Stunden danach habe ich so gut wie keine Erinnerung mehr, weil ich ein so hohes Schlafdefizit hatte, dass ich beinah im Stehen eingeschlafen wäre. Ich erinnere mich daran, dass ichnach dem Duschen in den Reisebus gestiegen bin und daran, dass Tim mich auf eine sehr zärtliche und sanfte Art, per Nackenschelle, weckte mit den Worten: „Der frühe Vogel fängt den Wurm, ne?“ und als ich aus dem Bus stieg, fand ich mich in Wilhelmshaven wieder.
Wir verbrachten die drei Stunden Zeit dort hauptsächlich damit, die Einkaufsstraße lang zu laufen und unnötig Geld auszugeben.
Am Abend wurde zu einem Fußballturnier gegen die Parallelklassen und einem Spieleabend im Klassenverband eingeladen, bei dem zwei Stühle zu Bruch gingen. Die Nacht wurde, wie eigentlich alle Nächte, mit wenig Schlaf, dafür aber mit Fertigpizzen und Musik verbracht.
Am Donnerstag ging es nach Carolinensiel, einer kleinenHafenstadt, in der es jede Menge Cafés und Boote gibt. Wir verbrachten dort den Tag später gingen wir zum Strand, um dort Völkerball, Fußball und andere Spiele zu spielen. Nach unserem kleinen Sportprogramm, bei dem mehrere Leute im Sand gewühlt hatten, gab es ein letztes Mal Abendessen undder Abend wurde eingeleitet…
Ich schlief aber schon gegen 1.00 Uhr ein.
Um so schwieriger war es, mich am Freitagmorgen wachzukriegen. So schwer, dass irgendwann Frau Berndt im Zimmer stand und versuchte, Tim und mich wachzurütteln. Irgendwann schaffte ich es dann, die Augen aufzumachen und sah Frau Berndt, die gerade damit beschäftigt war, Tim die Bettdecke wegzuziehen und sich erst zufriedengab, als Tim sich auf die Bettkannte setzte und sich die Augen rieb.
Ich trottete also das erste Mal seit unserer Ankunft zum Frühstück, bei dem nur noch drei Leute saßen und als ich zurück ins Haus kam, war Tim schon wieder eingeschlafen.
Ich entschied mich dazu, die Nackenschelle von der Busfahrt am Mittwoch zu rächen und siehe da, es funktionierte und wir fingen an, den Rest des Hauses zu putzen, der noch nicht sauber war.
Als wir dann endlich fertig waren und in den Bus stiegen, nachdem wir noch ein Klassenfoto gemacht hatten, auf dem man sehr gut erkennen konnte, wie viel wir in den letzten Tagen geschlafen hatten, schlief die Hälfte der Klasse gleich wieder ein.
Nach sechs Stunden Fahrt wurden wir am Jahnplatz von unseren Eltern empfangen. Damit ging eine sehr schöne und leider viel zu kurze Klassenfahrt zu Ende.
Als ich am Samstag nach 16 Stunden tiefem Schlaf aufwachte, fragte mich meine Mutter, wo eigentlich das Bettlaken abgeblieben sei, und ich muss zugeben, es mag sein, dass ich in meiner Müdigkeit und Eile am Freitagmorgen vergessen habe, es in Schillig abzuziehen…
Hugo Schurtzmann (9b), August 2021