Edelweißpiraten – schon mal gehört? Es handelt sich um Jugendliche, die in der Zeit des Nationalsozialismus ins Visier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) gerieten. Sie wollten lieber mit ihren FreundInnen wandern gehen, ihre Lieder singen und Gitarre spielen, statt in der Hitlerjugend politisch indoktriniert und auf den Kriegseinsatz vorbereitet zu werden. Einige von ihnen kritisierten aber auch aktiv das politische System und verteilten Flugblätter.
Nachdem sich die 9a im Geschichtsunterricht mit dieser Widerstandgruppe beschäftigt hat, besuchte sie in Köln im Rahmen einer Stadtteilführung die Treffpunkte der Edelweißpiraten und lernte das Schicksal von Getrud Koch, genannt Mucki, kennen. Wie viele der unangepassten Jugendlichen war auch sie zeitweise im Gestapogefängnis, das sich im EL-De-Haus befand, inhaftiert. Sie berichtet von Schlägen und Folter, aber sie hat überlebt. Anders als fünf Jungen der Ehrenfelder Gruppe (Edelweißpiraten aus dem Arbeiterstadtteil Ehrenfeld), die am 10.11.1944 ohne Gerichtsurteil öffentlich hingerichtet wurden.
Heute befindet sich im ehemaligen Gestapogefängnis eine NS-Gedenkstätte. Die Gefängniszellen im Keller kann man im Rahmen der Führung besuchen und die Inschriften der Gefangenen lesen. Es lässt sich noch heute erahnen, welche Angst hier herrschte.