Nobel Women’s Initiative

Nicht viele Menschen können von sich behaupten, dass sie schon einmal eine Nobelpreisträgerin getroffen haben.

Am 15.05.2017 hatten wir, die Klasse 9a, die Möglichkeit, nicht nur eine, sondern gleich fünf Nobelpreisträgerinnen zu treffen, denn wir besuchten zusammen mit unserer Englischlehrerin Frau Barth die Abschlussveranstaltung der Konferenz der „Nobel Women’s Initiative“.

Die Podiumsdiskussion wurde vom Initiativkreis Mönchengladbach in der Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ organisiert und fand in der Kaiser-Friedrich-Halle statt.

Um ca. 19:30 Uhr trafen wir uns vor der Kaiser-Friedrich-Halle und die meisten hatten sich – auf Bitten von Frau Barth – sogar richtig schick gemacht. Die Veranstaltung begann um 20:00 Uhr mit einem kurzen Vortrag über die Teilnehmerinnen Mairead Maguire aus Nordirland, Shirin Ebadi aus dem Iran, Jody Williams aus Amerika, Roberta Menchú Tum aus Guatemala und Tawakkol Karman aus dem Jemen. Alle von ihnen sind sehr beeindruckende Persönlichkeiten, die für ihr Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. Wir erfuhren vieles über ihre bewegenden Lebenswege und großen Errungenschaften, aber auch über große Verluste, die sie erlitten haben. So wurden zum Beispiel Rigoberta Menchú Tums Eltern und einer ihre Brüder gefoltert und ermordet, was sie aber nicht davon abschreckte, weiter für Menschenrechte, im Besonderen die Rechte der Maya, zu kämpfen.

Auch Mairead Maguire erlitt einen schweren Verlust: Drei Kinder ihrer Schwester starben im blutigen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland, was sie dazu brachte, die bisher erfolgreichste Friedensbewegung Nordirlands zu gründen. Jody Williams setzt sich schon seit Jahren gegen Landminen ein und trug zur Diskussion mit vielen lustigen, aber auch zum Nachdenken anregenden Sprüchen bei. Auch zwei Nobelpreisträgerinnen aus der islamischen Welt waren bei der Veranstaltung  dabei: Shirin Ebadi und Tawakkol Karman.

Shirin Ebadi war die erste iranische Richterin, wurde aber nach der Revolution im Iran entlassen und lebt seit Ende 2009 im Exil in Großbritannien, da es für sie zu gefährlich wäre in ihr Heimatland zurückzukehren. Tawakkol Karman ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten des arabischen Frühlings und war die erste Frau aus dem arabischen Raum, die den Friedensnobelpreis bekam.

In der Podiumsdiskussion unter der Leitung von Antonia Rados, einer sehr bekannten Journalistin, wurde über viele aktuelle Themen, wie zum Beispiel Donald Trump, seine Einreiseverbote und die Mauer zu Mexiko geredet. Jody Williams bezeichnete Trump als „Frauenfeind“ und Shirin Ebadi sagte, dass sie die geplante Mauer zu Mexiko an die Berliner Mauer erinnern würde und sie letztendlich von den Menschen zu Fall gebracht werden müsse. Zwei weitere wichtige Themen des Abends waren Feminismus und Engagement für Menschenrechte, was sehr gut zu unserem derzeitigen Thema im Englischunterricht „Human Rights“ passt.

Ich glaube, ich kann für die ganze Klasse sprechen, wenn ich sage, dass wir alle tief beeindruckt von den fünf Frauen waren und auf jeden Fall von ihnen inspiriert wurden.

Nach der Diskussion hatten wir dann sogar noch die Möglichkeit, mit den Nobelpreisträgerinnen zu sprechen, Fotos zu machen und Unterschriften zu bekommen, was diesen tollen Abend perfekt abrundete. Einige haben auch der britischen Reporterin Jennifer Allsopp ein Interview für ihren Artikel auf der Internetseite opendemocracy.net gegeben. (https://www.opendemocracy.net/5050/jennifer-allsopp/from-yemen-to-germany-call-to-action)

Der Besuch war für uns alle eine besondere Erfahrung und wir werden uns sicherlich lange daran erinnern. Manche von uns hat er vielleicht wirklich dazu motiviert, im Kampf für Menschenrechte aktiv zu werden. Antonia Rados erwähnte scherzhaft, dass es ja vielleicht auch mal einen Nobelpreisträger bzw. eine Nobelpreisträgerin aus Mönchengladbach geben könnte. Und wer weiß, warum eigentlich nicht?

Von Hannah Kuhn, 9a