Tag der Talente 2017

Als ich erfuhr, dass ich am „Tag der Talente“ teilnehmen durfte, war ich sehr glücklich, allerdings zuerst auch ein wenig aufgeregt. Die Zeit bis zum Abreisetermin nach Berlin verging wie im Flug und ehe ich mich versah saß ich auch schon im Zug und war auf dem Weg dorthin.

Das Bundesbildungsministerium lädt jährlich knapp 300 Preisträgerinnen und Preisträger bundesweiter Wettbewerbe, wie zum Beispiel „Jugend forscht“ oder dem „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“, für drei Tage zum „Tag der Talente“ nach Berlin ein.  Dort können sie dann an einem abwechslungsreichen und spannenden Programm teilnehmen, das mit einem Besuch im Bundesministerium für Bildung und Forschung beendet wird.

Der erste Tag begann mit einer Berlinrundfahrt, bei der wir allerdings nur an den verschiedenen Denkmälern vorbeifuhren und nicht aus dem Bus aussteigen durften. Trotzdem war die Rundfahrt durch die detaillierten Informationen sehr spannend und ich habe viel Wissenswertes hinzugelernt. Den Rest des Abends verbrachten wir im Cafe Moskau. Hier wurden die verschiedenen Wettbewerbe und einige Projekte der Teilnehmer vorgestellt. Ich fand diese Veranstaltung sehr spannend, da ich viele mir zuvor eher unbekannte Wettbewerbe kennenlernte. Der Moderator ließ auch die Zuschauer einige Male zu Wort kommen, indem er ihnen einen Würfel mit integriertem Mikrofon zuwarf.  Kurze Zeit vor der Veranstaltung und nach dieser konnten die Teilnehmer sich den „Markt der Möglichkeiten“ ansehen. Dabei handelte es sich um verschiedene Stände, an denen vorwiegend unterschiedliche Stipendien vorgestellt wurden.

Am nächsten Tag fanden die Workshops statt. Ich hatte mich dazu entschieden am Workshop „Katastrophenmathematik“ teilzunehmen, bei dem es vor allem um Tsunamis ging. Zuerst besprachen wir unter anderem mithilfe eines Experiments die Geschwindigkeit einer solchen Welle in Abhängigkeit von der Wassertiefe. In einem kleinen Wellenkanal erzeugten wir dazu selbst Wellen und stoppten die Zeit, die diese benötigten, um das andere Ende dieses Kanals zu erreichen. Im nächsten Schritt sollten wir dann im Team von vier bis fünf Personen eine uns zuvor erklärte Formel so verändern, dass diese mit einem Computer gelöst werden könnte. Zum Schluss teilte sich die gesamte Gruppe noch einmal in kleinere Gruppen auf. Ich selbst entschied mich für die Gruppe, die sich mit den Gefahren eines Tsunami und den Möglichkeiten, die Menschen über diese zu informieren, auseinandersetzte. Jede der einzelnen Gruppen musste dann am selben Abend ihr Projekt vorstellen. Alle Workshops und auch die nachfolgende Vorstellung der Projekte fanden im Cafe Moskau statt.  Nach diesem Teil der Veranstaltung gab es noch verschiedene Möglichkeiten den Tag ausklingen zu lassen. Im Obergeschoss waren zum Beispiel einige Spiele aufgebaut und im Erdgeschoss gab es eine große Tischfußballplatte, Tischtennisplatten und einen kleinen Raum zum Tanzen.

Das Arbeiten in den Workshops war für mich eine ganz besondere neue Erfahrung. Alle waren an dem Thema interessiert und arbeiteten an dem Projekt. Jedem Teammitglied wurde zugehört und oft gab es lebhafte Diskussionen über verschiedene Ideen und Fragen. So lernte ich auch viele neue Sichtweisen auf das Thema Tsunami kennen und konnte mich mit den anderen Teilnehmern des Workshops austauschen und diese besser kennenlernen. Auch Fragen waren immer erwünscht und wurden ausführlich beantwortet.

Am dritten und letzten Tag besuchten wir das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Hier hörten wir verschiedene Vorträge, unter anderem von der Staatssekretärin Frau Quennet-Thielen und Frau Prof.  Antje Boetius, einer Meeresbiologin. Sie erzählte uns von ihrer Forschung und zeigte uns auch einige Bilder und Videos von Tiefseelebewesen. Der Vortrag faszinierte mich sehr und war äußerst lehrreich. Im Bundesministerium für Bildung und Forschung stellten Preisträger von „Lyrix“ und „Jugend komponiert“ ihre Projekte vor. Eine Preisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ spielte ein Stück auf ihrer Querflöte.

Für mich war der „Tag der Talente“ eine ganz besondere, einzigartige Erfahrung.  Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt, die alle unterschiedliche Auffassungen und Ideen zu den verschiedenen Themen hatten und es hat mir viel Freude bereitet mich mit diesen auszutauschen und mit ihnen zum Beispiel im Zuge des Workshops zusammenzuarbeiten.

Von Viktoria Rakowski, 9b