Von Charlotte Becker (Q2)
Ein Theaterstück über den Tod? Klingt zunächst nicht besonders spannend für uns Schüler, die wir uns damit ja noch gar nicht auseinander setzen wollen. Niemand möchte ernsthaft darüber nachdenken, was passieren würde, wenn man stirbt. Doch das Stück war nicht deprimierend oder übermäßig philosophisch-intellektuell. Es ist dem Tod auf eine sehr lebensnahe Weise begegnet.
Vier Menschen in einem Hospiz, die auf ihren Tod warten, und ein Engel, der sie nach und nach abholt: Das ist der Rahmen, in dem diese schwierigen Fragen nach dem Leben, dem Tod und der Zeit danach gestellt werden. Die vier Figuren könnten nicht unterschiedlicher sein und bringen alle ihre eigene Sicht auf diese Fragen mit. Ziemlich schnell konnte man sich so mit zumindest einer Person identifizieren.
Im Umgang mit dem Tod und dem Vorgang des Lebens und Sterbens kommt es aber nicht zu einer direkten Konfrontation – stattdessen wird jeder einzelne vom Engel sanft in den Tod begleitet, jeder geht trotz aller anfänglichen Ängste freiwillig. Und dieses endgültige Loslassen vom Leben und seinen Träumen hat nicht nur beeindruckt und bewegt, sondern auch uns Schülern eine gewisse Gelassenheit gegeben, die es uns ermöglicht hat, ernsthaft über den Tod und alles davor und danach kommt, nachzudenken und sich auch selbst diese Fragen zu stellen, ohne gleich das Thema wechseln zu wollen.
Was bedeutet das Leben? Sind wir nach dem Tod immer noch da? Warten Verstorbene auf uns? Wie wird man bestattet? Was ist der Sinn des Lebens? Es gibt zahlreiche Antworten auf diese Fragen und das Stück hat uns Schülern viele verschiedene Einblicke in unterschiedliche Perspektiven auf den Tod gegeben. Eine der prägendsten Aussagen im Stück: Habe Mut zu leben! Und gerade das ist es, was die Schüler, deren Abschluss immer näher rückt und damit auch ein neues Kapitel in ihrem Leben, heute beschäftigt.
Eindrucksvoll, melancholisch, nachdenklich, aber auch teilweise lustig – so kann man das Stück gut beschreiben. Und so viel Weisheit habe ich selbst auch nur selten in der Auseinandersetzung mit solchen Themen im Alltag erfahren. Das Fazit des Stücks: Es kommt weder auf den Weg des Lebens, noch auf das Ziel, das man im Tod erreicht, an, sondern auf die vielen verschiedenen Weggefährten, die man unterwegs trifft. Wirklich beeindruckend, was für ein ernstes, lebensnahes Werk die ehemaligen Schüler der Schule geschaffen haben! Nach diesem bewegenden Stück gab es dann auch noch eine lockere Fragerunde, in der man sich weiter mit den Themen auseinandersetzen konnte.